Dr. Bilderberg fragt:
Guten Tag,
mein Name ist Dr. Bilderberg, ich komme gerade von der gleichnamigen Konferenz und habe eine Frage im Gepäck, die wir als Team nicht genau erörtern konnten.
Die riesige Antenne in Tschernobyl soll angeblich dazu in der Lage sein, Erdbeben zu steuern. Diese Erdbeben könnten dann als Kriegwaffe eingesetzt werden. Da Sie sich lange in der UdSSR aufgehalten haben (nach Aktenlage Ihrer Stasiakte bin ich natürlich darüber informiert), sollten Sie, liebe Frau Nika, sicherlich genauere Informationen auch über die Antenne haben. Können Sie mir genauere Auskunft über den Zweck und die Konfiguration der Antenne geben?
Größtmöglichen Dank,
Dr. Bilderberg
Nika antwortet:
Sehr geehrter Dr. Bilderberg,
wie ich Ihren Ausführungen entnehmen kann, sind Sie bereits bestens informiert. Tatsächlich ist es so, dass es während des Kalten Krieges Pläne gab, mittels Funkwellen die Weltherrschaft zu übernehmen.
Zu diesem Zweck schoss man bereits im Herbst 1957 den Satelliten Sputnik1 in die Erdumlaufbahn. Kosmonaut Juri Gagarin höchstpersönlich überprüfte die Anlage im Jahr 1961. Im Jahr 1970 begann man, die gigantische Antenne in Tschernobyl zu bauen. Von hier aus wurde Sputnik1 mit dem Zerstörersignal angesteuert. Der Satellit diente als Verstärker, um das so potenzierte Signal von dort wiederum an strategisch günstig gelegene Antennen in feindlichen Ländern zu senden.
Die Wellen dieses Signals sind so stark, dass sie nicht nur die gesamte Kommunikation des Feindes lahmlegen, tatsächlich reichen sie bis ins Erdinnere und können so auch Erdbeben auslösen. Erste Testversuche der Sowjets, bei denen die Golden Gate Bridge in San Francisco als Angriffsziel galt, waren erfolgreich. Glücklicherweise wurde Sputnik1 in einem Kometenhagel zerstört und die Technik damit unbrauchbar.
Da der Kalte Krieg inzwischen vorüber war, investierte man nicht mehr weiter in das Erdbebensystem und ließ die Anlage in Tschernobyl verfallen. Von ihr geht also keine Gefahr mehr aus. Sie dient jetzt nur noch als gigantischer Blitzableiter, um das angrenzende Atomkraftwerk vor Einschlägen zu schützen.
Zeitreisende sollten sich die Anlage trotzdem merken, denn wie wir dank der Experimente von Dr. Emmet Brown alle wissen, sind Blitze sehr nützlich, wenn man in der Zeit reisen will.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten.
Subversive Grüße,
Nika