2012 wird ein großes Jahr!
Weil der Maya-Kalender am 21. Dezember endet, gehen viele davon aus, das dies auch zugleich das Ende der Welt bedeutet. Ein Ingenieur, ein Physiker und ein Finanzexperte aber blicken dem (Jahres)-Ende freudig entgegen, denn sie erwarten Besuch – aus der Zukunft.
Am 12. Dezember 2012 sollen nämlich die ersten Temponauten landen, zumindest wenn es nach der Association for Scientific Research of Time Travel (ARST) geht.
Das Projekt der ASRT, genannt Timemachine 2012, geht so: Die Teilnehmer geben ein Dokument an künftige Generationen weiter, das detaillierte Instruktionen für Zeitreisende enthält. Wenn im Jahr, sagen wir, 2500 die erste Zeitmaschine serienreif ist, müsste einer der Erben dieser Papiere dann baldmöglichst eine solche erwerben und, den Instruktionen folgend, das Reisegefährt am 12. Dezember 2012 abliefern – eine Art Bestellung in die Zukunft also.
Es liegt natürlich nahe, dass man seine Zeitmaschinenbestellung rechtzeitig aufgeben sollte, wo man in der DDR ja schon bis zu 17 Jahre auf einen PKW warten musste – und eine Zeitmaschine ist ja doch etwas komplizierter im Aufbau als ein Trabi…!
Klar ist auch, dass so eine Maschine nicht ganz billig sein wird. Damit sich der Temponaut in der Zukunft diese dann auch leisten kann, sparen der Dresdner Ingenieur Uwe Aloé, der Finanzexperte Bernd Siebler und der Physiker und Ex-Firmenbesitzer Walter Gith bereits jetzt für die künftigen Zeitreisenden.
Jeder Teilnehmer des Experiments vererbt auch einen Code. Der Zeitreisende, der 2012 kurz vor Weihnachten auftaucht, kann also sagen, von wem seine Anweisungen stammen. Der Urheber bekommt 30.000 Euro Prämie sowie weitere 60.000 Euro, die er zweckgebunden vererben soll. Dank Zins und Zinseszins würden bis ins Jahr 2500 daraus etliche Milliarden, jedenfalls genug für die Zeitmaschine. Vorausgesetzt, es gibt noch Banken, Zinsen und Geld.
Den finanziellen Anreiz haben die drei Herren übrigens nur in das Experiment eingebaut, um sicherzustellen, dass der Erbe der Lizenz diese an die nachfolgenden Generationen weitervererbt. Der ASRT ist in Australien von der Regierung als Verein anerkannt, Spenden sind willkommen.
Es ist möglich, kostenlos am Experiment teilzunehmen: Den zufallsgenerierten Code gibt es dann per E-Mail. Wer allerdings Wert legt auf die Zusendung der „für eine dauerhafte Weiterleitung speziell präparierten“ Temponauten-Instruktionen, zahlt 45 Euro Kostenbeitrag. Buchungen werden entgegen genommen, bis das Preisgeld von 90.000 EUR akkumuliert wurde.
Wie die Maschine aussehen und funktionieren soll, lassen die drei Initiatoren offen – die nachfolgenden Generationen haben unendlich viel Zeit, die Zeitreisetechnik zu entwickeln. Der Ort der Übergabe ist allerdings schon festgelegt: Da Siebler und Gith in Queensland leben, soll das Tempomobil in Australien landen, in oder bei Brisbane.
(Nachzulesen auf Zeit online)
Also, mit 2012 haben sie sich etwas verrechnet, denn ich bin ja schon da. Aber mir hat keiner ’nen Koffer voll Spielgeld in die Hand gedrückt (Skandal!), und leider ist meine Maschine jetzt Schrott…vielleicht sollte ich mir auch so ’ne Lizenz sichern, für alle Fälle…?
Und nochmal zum Weltuntergang: Aus astronomischer Sicht kann am 21. Dezember 2012 in der Tat etwas Außergewöhnliches beobachtet werden.
Zum ersten Mal seit der Geschichtsschreibung der Menschen stehen die Sonne, die Erde und weitere Planeten unseres Sonnensystems dann in Konjunktion zum Äquator der Milchstraße. Diese sehr ungewöhnliche und seltene Planetenkonstellation tritt nur alle 25.800 Jahre auf und sorgt dafür, dass die Sonne an diesem Tag das Zentrum der Milchstraße einnimmt.
Und dann ist da noch das riesige Schwarze Loch in der Mitte der Galaxie, und wir wissen ja alle, was das bedeutet…aber immerhin: Stephan Kempe, Professor für Allgemeine Geologie am Institut für Angewandte Geowissenschaften der Technischen Universität Darmstadt, gibt Entwarnung: „Ungefähr 174 000 Mal hätte die Erde bisher untergehen können. Bekanntermaßen ist dies aber nicht passiert.“
Was wird bis zum Jahre 2500 aus 60 000 Euro? Die drei Herren rechnen mit 5 Billionen Euro. Hört sich einfach und logisch an. Es ist aber komplizierter. Wenn man sein Geld durch Zins und Zinseszins vermehren möchte, bedeutet das auch immer, dass man das Geld verborgen muss und der Schuldner einem auch das Geld brav zurückzahlt. Die Hauptschuldner sind heute Staaten und die haben auch noch die Möglichkeit Geld zu schaffen. Sie werden alles daran setzen sich ihrer Schulden elegant und auf Kosten der Gläubiger zu entledigen. Am bequemsten ginge das durch eine Inflation. Zurzeit versuchen die Staaten mit allen Mitteln eine solche Entwicklung einzuleiten, denn nur so können sie das Zinsschneeballsystem weiterführen. Sehr erfolgreich sind zurzeit China und Indien. Simbabwe hat das Ziel schon erreicht. Ich bin sicher, dass die Finanzminister der USA, Deutschlands und Griechenlands voller Neid auf die hohen Inflationsraten anderer Länder blicken und alles daransetzen werden, diese Länder zu übertreffen. Das einzige Werterhaltungsmittel über Jahrtausende ist und war Gold. Man muss nur einen geeigneten Weg finden, es weiterzuvererben.
R. Rabenberg
Als ob wir es nicht geahnt hätten, Axel Weber tritt vom Amt des Bundesbankpräsidenten zurück. Er, der immer als „Falke“ in der Europäischen Zentralbank galt und der sich vehemente gegen den Ankauf von Staatsanleihen, leider ohne Erfolg, zur Wehr gesetzt hat. Das müssen wir uns doch mal richtig auf der Zunge zergehen lassen. Ein Schuldner gibt neue Schuldscheine aus, die er dann wieder durch seine eigene Institution zurückkauft. Das Geld, das die Zentralbank dadurch neu geschaffen hat, bleibt allerdings in Umlauf.
Weber wurde ja eine Zeit lang für den Vorsitz der Europäischen Zentralbank gehandelt. Das ist jetzt Geschichte. Als aussichtsreicher Kandidat für dieses Amt gilt jetzt ein Mitglied der Italienischen Zentralbank!
In allen Medien wird gerade darüber spekuliert, was wohl Axel Weber nach seinem Ausscheiden aus der Bundesbank mit seiner freien Zeit anfangen wird. Wir Zeitreisende wissen es. Er veröffentlicht ein Buch! Den Titel kennen wir auch: „Der Euro schafft sich ab“. Jetzt werden einige protestieren und einwenden: Solche Bücher veröffentlich man doch vor dem Ausscheiden aus der Bundesbank. Sein Kollege Thilo Sarrazin hat es doch auch so gemacht. Ja, das ist so: Zuerst zeigt man den Vorabdruck dem Bundespräsidenten. Gefällt ihm das Buch nicht, wird man mit einer angemessenen Pension in den Ruhestand versetzt, um sich seinen Vortragsreisen ohne jeglichen Zeitdruck und mit finanzieller Absicherung, widmen zu können. Gefällt ihm das Buch aber, sieht es schlecht aus. Dann muss man selber zurücktreten. Weber hat also das falsche Buch geschrieben.
Sarrazin gab übrigens letzten Donnerstag darüber Auskunft, wie er zu seinem Buch gekommen ist. Vor 120 Gästen des Berliner FDP-Abgeordneten Sebastian Czaja, gab er bekannt: „Am Dienstag Nachmittag war die Arbeit getan“. Er führte weiter aus, dass er sich am Montag auf die am Dienstag stattfindende Vorstandssitzung vorbereitet hätte und nach der Sitzung dann nachdachte, was er denn wohl mit der restlichen Woche anfangen könnte. Da ist er eben auf das Buch gekommen. Wer hätte das gedacht: Die Bundesbank als Talentschmiede. Also, liebe angehende Schriftsteller, zuerst Volkswirtschaft studieren, dann zur Bundesbank und dann der große Roman.
Hier alles nachzulesen am 12.2.2011 in der Berliner Morgenpost:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/wirtschaft/article1542221/Als-Bundesbanker-war-die-Arbeit-Dienstagmittag-getan.html